Mitten in B&H!
Mitten in B&H!

Mitten im Projekt.... (27.5.19)

 

Mit meinem Projekt komme ich erstaunlich fliessend vorwärts. Ich bin erstaunt wie gut informiert die Menschen unter ähnlich Denkenden sind. Aus anfangs als maximal erwarteten 20 Interviews sind bereits 30 aus dem ganzen Land entstanden. Für mich habe ich nun entschieden, nur noch grösser wirkende Projekte zu finden und mich auf die Phase der Verarbeitung des Materials zu konzentrieren. Ebenso haben wir mit der Planung und dem Organisieren des ersten traditionellen Permakultur Festivals für den September begonnen. Das zweite traditionelle Fest wurde auch schon im Anschluss angesprochen :-). Der Balkan ist ein Land der Feier, gelingt das, so gelingt auch das Netzwerk.

Stolpersteine haben sich bis jetzt kaum gezeigt, ausser dass ich eine Magendarmgrippe eingefangen hab, aber dank guter Pflege schnell wieder auf die Beine gekommen bin. Nach mehrtägigen Interview-Touren in Bosnien bin ich immer wieder glücklich auf die Farm nach Mostar zurückgekehrt, um mich auf dem Terrain wieder mit physischer Arbeit auszugleichen. Trotz der unerwarteten Überraschung so viele Menschen und Orte entdeckt zu haben, muss ich zugeben, etwas fahrmüde geworden zu sein. Denn die Wege führten mich nicht nur in Bosnien und Herzegowina. Nach Zagreb (Kroatien), sowie Selenča bei Novi Sad (Serbien) wurde ich eingeladen an Weiterbildungen in Permakultur sowie biologische Landwirtschaft teilzunehmen. Dankend habe ich angenommen, um die Vernetzung im Bereich von Permakultur und reproduktiver Agrikultur im Balkan etwas voranzutreiben.

 

Noch immer ist es ungewöhnlich frisch für den Mai. Die Temperaturen steigen kaum über 21°C. Eine Bauernweisheit spricht: wenn der Regen vom April in den Mai übergeht, wird das Wetter erst am 21. Juni stabil, wenn der längste Tag anbricht.

Mein Projekt berührt und beschreibt bloss die Spitze des Eisbergs, und angetan bin ich von der Fülle verschiedener Initiativen und Projekte in meinem Forschungsbereich in Bosnien und Herzegowina. Diese unter einander gezielt zu vernetzen, die Erfahrungen auszutauschen, Weiterbildungen und Absatzkanäle zu koordinieren und der Bewegung auch nach aussen ein klares sympathisches Gesicht zu geben und auch in der politischen Meinungsbildung mit einer Stimme aufzutreten: all dies wird von sämtlichen Interviewteilnehmenden willkommen geheissen.

 

Es scheint sich der grosse Bedarf nach einer späteren Vertiefung der Projektarbeit abzuzeichnen. Viele wichtige Türen zum Erfolg dieses Projektes scheinen in den nächsten Monaten aufzugehen. Und mit geschickter Projektbudgetierung lassen sich voraussichtlich beeindruckende Erfolge zum Gedeihen der reproduktiven Agrikultur in der Region erzielen.

 

 

Hier einige Stimmungsbilder von Projekten und Initativen:

Boro Maric hat mit anderen Mitarbeitern dieses Zentrum aus Schutt und Asche wieder hergerichtet.
Boro Maric hat mit anderen Mitarbeitern dieses Zentrum aus Schutt und Asche wieder hergerichtet.

Ein ehemaliges zerbombtes Schulhaus in Pecko  (zetrales Bosnien) mit gemeinsamen Kräften wieder aufgebaut dient nun als Zentrum, das erfolgreich die ganze Umgebung miteinbezieht. Sei es das Vernetzen für den Verkauf einheimischer Produkte über Bildung bis hin zum internationalen outdoorfestival. www.peckaoutdoor.com. 


Einladung zum Tag der Permakultur in Zagreb (Kroatien, www.zmag.hr). Sehr inspirierend lokale wie auch internationale Gäste (via Skype) haben hier gewirkt. Trotz Regen ein voller Erfolg.


Eine Weiterbildung in biologischer Landwirtschaft in Serbien. Da es noch keine Schule dafür gibt, organisieren sich die Landwirte selber. 

www.organiccentar.rs


Hochengagiert, Vojin der selbst eine Samenbank angelegt hat mit alten einheimischen Samen. Immer mehr Interesse wird gezeigt dafür. www.factoryofjoy.com in der Umgebung Banja Lukas zu finden. 

Auf YouTube beeindruckend erklärt:

https://www.youtube.com/watch?v=1A61FoPHSOU

alte einheimische Kürbissorte, auch als Zierde beliebt
alte einheimische Kürbissorte, auch als Zierde beliebt

Papa macht Permakultur... Drago aus Brcko setzt Neues auf seinem Wochenendresidenz mit seiner Familie um.
Papa macht Permakultur... Drago aus Brcko setzt Neues auf seinem Wochenendresidenz mit seiner Familie um.

Biologische Hortikultur insbesondere Kräuter und Gemüse betreibt dieses Paar in Visoko, nähe Sarajevo. Allerlei gesunde Eigenschaften der Kräuter durfte ich erfahren, unter anderem auch die Rezeptur einer Melasse aus alten Sauerapfelsorten. Die beste Medizin bei Erkältung und Husten.

 

In Visoko, ein begeisterter und lernfreudiger Agronom, der offen ist für Neues damit es in Zukunft ihm und seiner jungen Familie gut geht. 'Korpa zdravlja', heisst sein Unternehmen, was übersetzt der 'Korb der Gesundheit' bedeutet. www.korpazdravlja.ba

 

 

Das erste Bio-Restaurant 'Onrganic ba' in Sarajevo, der Hauptstadt. Alles was hier aufgetischt wird, stammt aus biologischer Haltung. Der Besitzer selbst führt eine biologische Landwirtschaft in der Umgebung und ist Quereinsteiger aus der Kommunikationsbranche. Stolz erklärt er wie er nebst Produkten anderer Bio-Produzenten, wie Mehl, Tee, Honig auch eigenen Produkte anbietet. 

Die Schwierigkeit jedoch ist, wie überall im Land, Arbeiter zu finden, die hier mithelfen.


Ciro-Slowfood heisst ihre Facebookseite. Tatjana aus Mostar, eine Mutter, Berufsfrau und Pionierin für gesunde Nahrung für ihre Familie und andere, die vom Überschuss der Ernte was haben wollen. Tatjana ist sehr engagiert, dass Gesundes Essen, Handeln und Denken wieder Einzug hält. (auf Facebook zu finden: Ciro Slow Food)


Miro hat in Mostar seinen Dachgarten gestaltet. Er ist der Enzym-Meister und stellt sie selber für die Pflanzen her. Bei ihm wächst und gedeiht alles schneller und grösser. In Planung steht nun ein lauschiges Plätzchen für seine Frau und ihn, um nach der Arbeit im Grünen auszuruhn.

In den Bergen hat er seine Felder bestellt mit seinem System des Wasserspeicherung. Eine alte steinerne Wasserzisterne seiner Vorfahren ist immer noch in takt.


Lena Jäggi-Kosic , eine Schweizerin, die mit ihrer Familie gut 18 Jahre auf der Farma Transforma des selbstgegründeten Vereins Forma in Boskovic in Banja Luka wirkt. Nebst Zen-Buddhismus gestaltet sie die soziale Permakultur und wirkt durch ihren Verein im Kindergarten, Frauenkreisen, gestaltet Meditationsabende, u.a. Zwei Mal jährlich besucht die Zen-Meisterin Anna Gamma Roshi den Verein. Es ist immer etwas los. farmatransformade.jimdo.com


Zwei Power-Frauen, Milka und Biljana, die in Banja Luka mit über 90 TeilnehmerInnen die Stadtgärten gestalten. Ein ganzes Jahr wird jeden Monat ein Thema über Vegetation und dem natürlichen Gärtnern vorgetragen und gleich in den zugeteilten Parzellen umgesetzt. Ein unglaublicher Einsatz, der die Leben anderer stark berührt und beeinflusst. (auf Facebook zu finden: Banjalucka gradska basta - Comunity garden)

Milanka führt zu dem ein eigenes Unternehmen namens Organiko BiH - auf Facebook und Instagram zu finden.


In der Bosanska Krupa, einer der wohl schönsten Orte in B&H, hab ich ein aussergewöhnliches Paar entdeckt, die frisch ihren Verein Hüter der Natur 'Cavrma' gegründet haben. Sie bilden gerade ein Haus aus natürlichen Materialien wie Stroh und Lehm und führen ihren Garten nach der Permakultur.

 

https://www.facebook.com/chavrma/?__tn__=%2Cd%2CP-R&eid=ARA1bxUi_gP7EkyELc9-N8duTZkj973dnIpqiDFPf6UfYap9mvRBqPilp6Rx5TMiRV7FtHAiUT88KcH5


In Bijeljani ganz im Osten von B&H ist Biljana und Sasa ihr Strohhaus samt Dachbegrünung am fertigstellen. Durch diese Umsetzung ihr eigenes gesundes Heim zu erschaffen, sind sie auch auf die Permakultur gestossen und planen nun ihr Feld mit Agroforestry zu bestellen.

Man kann sie auf folgendem Blog verfolgen: https://www.facebook.com/biljana19888